Eigentliche Keimzelle des Königreichs Preußen wurde der verweltlichte Ordensritterstaat im Jahre 1701 durch die Krönung des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg-Hohenzollern, der aus machtpolitischen Gründen eine auf das souveräne Herzogtum Preußen begründete Königswürde angestrebt hatte. Am 18. Januar 1701 setzte sich der Kurfürst und Preußenherzog in Königsberg als Friedrich I., König in Preußen, die Krone aufs Haupt.

Die Regierung seines Sohnes Friedrich Wilhelm I., des nachmaligen „Soldatenkönigs“, war für die weitere Entwicklung Brandenburg-Preußens von entscheidender Bedeutung: Sie erhob diesen Staat in den Rang einer hinsichtlich seiner Militär-, Finanz- und Verwaltungseinrichtungen für ein ganzes Jahrhundert beispielhaften europäischen Großmacht. Sie sorgte auch dafür, dass Ostpreußen von früheren Kriegsschäden wiederhergestellt und dessen Ackerbau und Landeskultur nachhaltig gefördert wurden. Der „Soldatenkönig“ siedelt 1722 bis 1740 viele Kolonisten, darunter alleine 15000 vertriebene Salzburger Protestanten, in seinen von Krieg und Pest stark entvölkerten östlichen Provinzen an. Die religiöse Duldsamkeit des Königs trug dazu bei, eine große Zahl in ihrem Glauben Bedrängter aus den verschiedensten Gegenden des Reiches und ganz Europas in preußischem Siedlungsgebiet eine neue Heimat finden zu lassen. Sein Sohn Friedrich II., später der Große genannt, erbte ein durch Verwaltung einheitliches, aber räumlich getrenntes Staatsgebiet.

Durch die zwischen Russland, Österreich und Preußen 1772 beschlossene sogenannte 1. polnische Teilung wurde das Ermland und die 1466 vom Ordensland abgetrennten Gebiete Westpreußens, 1793 durch die 2. polnische Teilung auch Danzig und Thorn nach 300jähriger polnischer Oberherrschaft wieder mit Preußen vereinigt. Das Ermland und die Städte wie Danzig und Elbing waren bis zu dieser Zeit fast vollständig, die übrigen Gebiete etwa zur Hälfte deutschsprachig geblieben. Im Zuge der ersten polnischen Teilung von 1772 setzten sich auch die Provinznamen Ostpreußen und Westpreußen als amtliche Bezeichnungen durch.

Ostpreußen, auf dessen Boden seit der russischen Besetzung während des 7jährigen Krieges kein Feind mehr seinen Fuß gesetzt hatte, wurde in den Napoleonischen Kriegen wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, unter denen das Land schwer zu leiden hatte. Im Februar 1807 trennten sich die preußischen und französischen Armeen in der Schlacht von Preußisch-Eylau unentschieden, während im Juni bei Friedland die mit Preußen verbündeten Russen von Napoleon geschlagen wurden. 1812 zogen wiederum französische Truppen durch Ostpreußen gen Russland und ein Jahr später als Geschlagene nach Westen zurück. In Ostpreußen wurde durch die mutige Tat des preußischen Generals v. Yorck, der gegen den Willen seines Königs in der Konvention von Tauroggen mit den die Franzosen verfolgenden Russen einen Waffenstillstand schloss und die ostpreußischen Stände mit Erfolg zu den Waffen gegen die Franzosen rief, das Signal zum Beginn des Befreiungskampfes gegen Napoleon gesetzt. Die Franzosen mussten Ostpreußen verlassen.

Es folgten über 100 Jahre des Friedens. Während des Ersten Weltkrieges wurde durch den Einmarsch der Russen Ostpreußen zeitweilig Kriegsgebiet. Russische Truppen besetzten die Gebiete um Tilsit, Insterburg, Gumbinnen, Oletzko und Lötzen. Nach dem amtlichen Bericht des Reichsarchivs aus dem Jahre 1925 wurden in den ersten vier Wochen des Russeneinfalls 1.620 Zivilpersonen getötet, 433 verwundet und über 10.000 verschleppt. Von den 2,5 Millionen Einwohnern östlich der Weichsel verließen mehr als 800.000 ihre Heimat, etwa 400.000 von ihnen flohen bis über die Weichsel. Über 100.000 verloren Hab und Gut, 34.000 Gebäude wurden zerstört.

Erst durch die von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und seinen Generalstabschef Erich Ludendorff genial geführten Schlachten von Tannenberg (23.-31.8.1914), an den Masurischen Seen (5.-15.9.1914) und im Winterfeldzug in Masuren (4.-22.2.1915) konnte Ostpreußen von den Russen befreit werden.